Wir leben in einer aufregenden Zeit, in der die wissenschaftlichen Erkenntnisse uns immer näher zu der Weisheit der alten Traditionen in dem Verständnis des menschlichen Körpers als untrennbar von seiner Umwelt bringen. In diesem Prozess des Bewusstwerdens, der untrennbaren Verbindung zwischen unseren Körperzellen und der Umwelt wird vielen klar, dass wir vieles missverstanden haben und dadurch einen möglicherweise irreparablen Schaden unserer Gesundheit und der Gesundheit der Erde bereits angetan haben.
Die falsche Annahme, dass wir durch Verabreichen einzelner Medikamente, sei es natürliche Heilmittel oder synthetisch hergestellte Präparate, unseren Körper heilen können, hat uns dazu gebracht, dass wir der Überzeugung sind, dass wir unsere Gesundheit wiederherstellen können, indem wir etwas schlucken oder einreiben, was die Krankheiten auf magische Weise wieder verschwinden lässt.
Als Resultat dieser Überzeugung laufen wir den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und medizinischen Trends nach und ändern ständig unsere Einstellung zu dem, was gut oder schlecht für uns ist, abhängig davon, welche gegenwärtige medizinische Modelle uns angeboten werden. Die Entdeckungen neuer Botenstoffe, Rezeptoren, Enzyme, Reaktionswege im Körper machen die alten Modelle nichtig, und wir stellen fest, dass die Medikamente, die uns gesund machen sollten, uns nur noch kränker gemacht haben, und dass die Krankheiten, die sie beseitigen sollten, immer noch bestehen.
Wir glauben aber sofort wieder den neuen Trends und versuchen wieder alles richtig zu machen, wiederholen dabei immer wieder den Fehler zu glauben, dass wir alles wissen und dass unser Wissen endgültig ist. Die Wissenschaft ist wunderbar, immer neugierig und motiviert, Erkenntnisse zu sammeln, Hypothesen zu stellen und neue Schlussfolgerungen aus ihren Beobachtungen zu ziehen. Sie ist aber auf keinen Fall die allwissende höchste Instanz, die die absolute Wahrheit kennt. Sondern ist sie ein Prozess der Suche nach Erkenntnissen.
Werden die Medizin und die Wissenschaft uns irgendwann heilen und uns zeigen, warum wir hier sind? Die Antwort ist „Nein“. Warum ist das so?
Die yogische Antwort wäre:
Wir müssen nach nichts suchen. Es ist schon alles da. Uns fehlt nichts. Wir können uns heilen, indem wir zur Natur zurückkehren. Wir können uns heilen, indem wir unserem Körper mehr vertrauen und ihm die bestmögliche Umgebung schaffen, in der er sich selbst heilen kann. Krankheit entsteht nicht, weil ein Medikament fehlt. Sie entsteht, wenn unser Körper vergisst, wie er sich selbst heilen kann. Es gibt kein Medikament, das dieses Problem löst.
Unser Körper ist ein System, das aus 50 bis 70 Trillionen Zellen besteht. Dieses System ist unglaublich komplex, von Natur fähig, seine Gesundheit aufrechtzuerhalten, sich zu regenerieren und zu reparieren, sich an sich verändernde Umgebung anzupassen von dem Moment der Zeugung bis zu dem Zeitpunkt des Todes.
Unsere Zellen besitzen eine innewohnende Intelligenz, die ihnen ermöglicht, Entscheidungen zu treffen, wann sie sich teilen, wann sie sich an den Funktionen des Systems Mensch beteiligen, wann sie sich verschließen und abwarten, bis die Gefahr vorüber ist und wann sie sterben sollen. Wir müssen nicht diese Entscheidungen treffen, wir werden von einer in uns innewohnenden natürlichen Intelligenz versorgt und beschützt. Diese Intelligenz ist das, was uns ab dem Moment unserer Zeugung bis zu unserem Tod am Leben erhält, die Funktionen unseres Körpers steuert und uns ermöglicht, wieder gesund zu werden, wenn wir krank sind.
Über Jahrtausende hat Yoga ein System aus verschieden Techniken entwickelt, die unseren Körper in den Einklang mit seiner natürlichen Intelligenz bringen. Mithilfe dieser Techniken können wir unser Potenzial als Menschen am effektivsten nützen, unseren Körper in den besten Zustand bringen, unseren Geist trainieren, dem Körper nicht im Wege zu stehen, wenn wir geheilt werden müssen.
Die Techniken sind unterschiedlich und vielfältig. Sie begingen mit den körperlichen Übungen (Asanas), die aber nicht nur körperliche Strukturen regulieren, wenn sie regelmäßig praktiziert werden, sondern auch energetische Blockaden lösen, die durch die stressvollen Ereignisse oder negative Denkmuster entstehen. Sie wirken auf mehreren Ebenen, indem sie die Qualität der Faszien verbessern, die Gelenke beweglich halten, die Atmung schulen.
Durch alle diese Wirkungen wird ein multidimensionaler Effekt erreicht – das Nervensystem wird reguliert und Vagus Nerv gestärkt und aktiviert, die Gehirnaktivität schaltet sich von dem hyperaktiven Stressmodus in den ruhigen und entspannten Modus, in dem die Heilung möglich wird. Dadurch, dass die Faszien massiert und elastischer gemacht werden und die Gelenke aktiviert werden, verbessert sich die Kommunikation zwischen den Zellen, Schadstoffe werden abtransportiert, Energiefluss wird angeregt und die Blockaden werden gelöst.
Atmung in Verbindung mit achtsam ausgeführten Körperhaltungen bringt den Geist zurück in den Körper und sammelt unsere Energie (Prana) im Körper. Die Energie, die unsere Zellen brauchen, um sich zu regenerieren und ihre gesunden Funktionen aufrechtzuerhalten.
Die Kontrolle des Atems (Pranayama) ist die wirksamste Methode, den Einfluss auf unser autonomes Nervensystem auszuüben. Das gibt uns die Möglichkeit, die Harmonie im Körper wiederherzustellen, die für die Heilung wichtig ist. Laut Yoga-Lehre werden die Funktionen des Körpers durch Lebensenergie (Prana) gesteuert. Auch unser Geist braucht Prana, um tätig zu sein. Wenn der Geist sehr aktiv ist, beansprucht er zu viel uns zur Verfügung stehenden Prana Energie, die dem Körper dann fehlt. Die Prana-Energie aktiviert und unterstützt alle lebenswichtigen Funktionen des Körpers. Diese Energie ist mit unserem Atem verbunden. Die fehlende oder blockierte Prana geht allen physischen Beschwerden voraus.
Mit Pranayama können wir es lernen, diese Energie und ihr Ungleichgewicht zu spüren und zu beeinflussen.
Die unterschiedlichsten Meditationsübungen sind unglaublich wirksam in allen Bereichen des Lebens. Mit ihrer Hilfe kann man erfolgreich sein Leben transformieren. Denkmuster verändern, Blockaden lösen, Durchbruch in Karriere und Beziehungen schaffen, Ziele erreichen, psychische und körperliche Gesundheit verbessern und natürlich für die, die auf der Suche nach dem Sinn des Lebens sind, ermöglicht die Meditationspraxis die Einsichten in die spirituelle Seite seines Daseins und öffnet die Möglichkeiten des tieferen Verständnisses des Lebens außerhalb seiner materiellen Existenz.
Yoga-Praxis hat kraftvolle Werkzeuge und Potenzial, das Leben der Übenden in allen seinen Aspekten zu transformieren von der physischen Gesundheit und Ausstrahlung bis zu den Beziehungen mit sich selbst und der Umwelt.
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